Hallo Zugfans 👋

Ja, ich habe Vorurteile. Das liegt wohl daran, dass ich unbekannte Situationen immer erst im Kopf durchspielen muss. Reise ich in ein neues Land, habe ich einen ganzen Satz an Erwartungen und Bildern im Gepäck.

Wenn ich an Spanien dachte, zog vor meinem geistigen Auge immer eine trockene, farblose Szenerie vorbei. Langweilige Landschaften, durch die sich schnurgerade Betonbahnen ziehen, unterbrochen von seelenlosen Betonbahnhöfen. Kein Wunder, dass mich Spanien als Zugreiseland nie so richtig gereizt hat.

Eine meiner besseren Eigenschaften ist dagegen, dass ich stets bereit bin, meine Vorurteile mit der Wirklichkeit abzugleichen. Man kriegt mich vielleicht aus der Wissenschaft raus, aber nicht den Wissenschaftler aus mir. Also bin ich in diesem Frühjahr losgezogen, um mir die Sache endlich einmal selbst anzuschauen. Über meinen ersten Eindruck, den Euskotren im Baskenland, habe ich ja schon berichtet. Durchaus vielversprechend.

Euskotren – Mit dem Zug durchs Baskenland
Von grünen Hügeln bis zum tosenden Meer: Im spanischen Baskenland fährt die Schmalspurbahn Euskotren – und verbindet lebendige Städte mit faszinierender Natur.

Doch mein eigentliches Ziel war eine andere, deutlich abgelegenere Schmalspurbahn: die Feve, nichts weniger als das größte Meterspurnetz Europas. Von Bilbao aus zieht sie sich einmal die Nordküste entlang, über Kantabrien und Asturien bis nach Galicien. Und zwar durch ein Spanien, das ganz anders aussieht, als ich es mir vorgestellt habe: Grün. Abwechslungsreich. Und ja, teils sogar mit wunderschönen Bahnhöfen!

Ob es mir über die Feve gelungen ist, Spanien schätzen zu lernen? Das erzähle ich euch in der nächsten Zugpost – wenn ich euch mitnehme auf die schmalen Gleise durch Nordspanien.

Bis dahin: Bleibt aufgeschlossen!

Sebastian