Hallo Zugfans 👋

Ihr steigt in den Zug. Mit dabei ein Haufen Arbeit oder das gute Buch, das ihr endlich weiterlesen wollt. Doch am Ende der Fahrt habt ihr wieder einmal nur aus dem Fenster geschaut.

Wenn euch das bekannt vorkommt, könntet ihr zu einer aussterbenden Spezies gehören, glaubt unser Autor Niklas Hoth. Wenn er mal wieder mit dem Zug in die Berge fährt, stellt er fest: Es gibt immer weniger Menschen, die es ihm gleichtun und die Aussicht genießen.

Klar, da ist das Smartphone, das permanent um unsere Aufmerksamkeit buhlt. Aber auch die Züge selbst erschweren den Blick nach draußen. Fenster werden immer kleiner und manchmal sogar mit Werbung überklebt. Und dann sind da noch die berüchtigten „Wandfensterplätze“ – also Plätze, die zwar an der Fensterseite liegen, aber nur beschränkte oder gar keine Aussicht bieten. Im Theater bekäme man bei einer solchen Sichtbehinderung einen Preisnachlass.

Nun sollen uns Züge ja vor allem von A nach B bringen und nicht dem Vergnügen dienen, könnte man einwerfen. Doch es gibt eine Bahn in Europa, die das anders sieht: die Schweizer Bundesbahnen, kurz SBB. Hier gehört es zum guten Ton, dass die Fenster perfekt zum Abstand der Sitze passen. Und dann verfügen die Schweizer noch über etwas ganz Besonderes: zwölf Panoramawagen, die nicht nur in touristischen Zügen zum Einsatz kommen, sondern auch im ganz normalen Eurocity.

Die Panoramawagen befördern nicht nur, sondern adeln die Landschaft

Die Panoramawagen befördern nicht nur, sondern adeln die spektakulären Landschaften, durch die sie sich bewegen. Ihre Fenster sind besonders groß und nach oben gebogen, so dass sich ein perfekter Rundblick bietet. Außerdem sitzt man in ihnen erhöht, wie in einer Loge – womit wir wieder beim Theater wären.

Und das Beste: Der Eintritt in dieses Theater ist umsonst, denn die Panoramawagen könnt ihr mit jeder normalen Fahrkarte nutzen. Jedenfalls solange es sich um einen Fahrschein der 1. Klasse handelt, denn der Panoramawagen ist ein 1.-Klasse-Wagen.

Auf welchen Strecken die Panoramawagen der SBB aktuell zum Einsatz kommen, warum eine davon so großartig ist, dass man am Ende der Aufführung – pardon: der Fahrt Beifall klatschen möchte – das und vieles mehr rund um den Panoramawagen hat Niklas in seinem Artikel für die Zugpost aufgeschrieben. Dazu gibt es großartige Fotos von unseren Freunden Noam und David alias Dining Car, die große Lust machen, mal wieder in den Zug in Richtung Alpen zu steigen.

Titelbild: Schöne Aussichten – Im Panoramawagen durch Europa
Foto von Dining Car auf Flickr (CC-BY)

Schöne Aussichten: Im Panoramawagen durch Europa

Statt aufs Smartphone schaut unser Autor Niklas beim Zugfahren lieber aus dem Fenster. Besonders gut geht das in den Panoramawagen der Schweizer Bahn. Auf diesen Strecken sind sie planmäßig unterwegs.


Neue Website 🥳

Moment, ein neuer Artikel? Wer die letzten Ausgaben des Newsletters aufmerksam gelesen hat, weiß, was das bedeutet: die neue Website der Zugpost ist endlich online!

Die Zugpost hat sich für euch herausgeputzt. Da nicht jeder von euch ständig selbst unterwegs sein kann, soll die Website eine Bühne für das Reisen von Zuhause sein. Eine neue Plattform für unsere Geschichten und Guides. Eine Reihe spannender neuer Beiträge für die kommenden Wochen ist bereits in der Pipeline – freut euch darauf!

Zugpost Schriftzug

Das erwartet euch auf der neuen Website:

  • Ein frisches Design. Hinter den Beiträgen der Zugpost steckt viel Arbeit. Das neue Design bringt sie noch mehr zum Strahlen, egal ob am Desktop oder mobil auf dem Handy. Und für alle Fans der Dunkelheit gibt es die Website nun auch im Dark Mode 😎
  • Mehr Struktur. Beiträge sind nun besser nach Themen sortiert. Im Newsletter-Archiv könnt ihr außerdem alle bisherigen Ausgaben noch einmal nachlesen. Künftig werden die Newsletter wieder parallel per E-Mail und auf der Website ausgespielt.
  • Mehr Interaktion. Als Mitglied der Zugpost könnt ihr alle Artikel und Newsletter kommentieren (hier einloggen). Habt ihr Fragen, Anregungen oder Tipps von eigenen Reisen? Lasst uns ins Gespräch kommen! Außerdem ist die Zugpost offen für Einreichungen. Ihr habt eine spannende Geschichte über das Zugreisen zu erzählen? Meldet euch!

Was gleich bleibt: Die Zugpost nervt euch auch weiterhin nicht mit Werbung und will euch – ja – auch nach 38 Ausgaben immer noch keine Kaffeemaschine andrehen. Möglich ist das nur durch euch, unsere großartige Community, die die Zugpost mit freiwilligen Mitgliedsbeiträgen und Spenden unterstützt. Vielen Dank ❤️


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  • Museumsbahnen in Österreich – Das neue Portal museumsbahn-events.at sammelt Informationen zu Österreichs Museumsbahnen und Eisenbahnmuseen

Kurzstrecke 💬

Was gibt es Neues auf Europas Gleisen? Worüber spricht die Zugreise-Community? Das Wichtigste in der Kurzstrecke!

Snälltåget nach Kopenhagen

Das schwedische Bahnunternehmen Snälltåget bietet ab 16. Mai eine neue Direktverbindung zwischen Stockholm und Kopenhagen an. Der Zug startet um 9:33 Uhr in Stockholm und erreicht Kopenhagen um 15:05 Uhr. Der Gegenzug verlässt Kopenhagen um 16:07 Uhr und kommt um 22:10 Uhr in Stockholm an. Tickets sind ab sofort erhältlich unter snalltaget.se und kosten ab 299 SEK (ca. 26 €). Neben dieser neuen Verbindung über Tag führt Snälltåget bereits seinen Nachtzug Berlin–Stockholm über Kopenhagen. Dieser hält allerdings nicht am Hauptbahnhof, sondern am Bahnhof Ørestad am südöstlichen Stadtrand.

Aus für ICE Basel–Amsterdam

Der direkte ICE zwischen Basel und Amsterdam wird am 15. Juli eingestellt. Wie Medien aus den Niederlanden und der Schweiz berichten, hat die Deutsche Bahn die entsprechenden Trassen für die kommende Fahrplanperiode nicht angemeldet. Stattdessen plant sie offenbar, künftig einen Direktzug von München nach Amsterdam anzubieten. Die traditionsreiche Verbindung von den Alpen über die Rheinstrecke in die Niederlande bestand fast 100 Jahre. Reisende aus der Schweiz müssen künftig in Frankfurt oder Köln umsteigen. Eine weitere Reisemöglichkeit von Basel nach Amsterdam ist der Nightjet von ÖBB und SBB.

Direktzug Riga–Tartu kommt später

Der geplante Direktzug zwischen Riga und Tartu wird voraussichtlich erst im Oktober 2024 realisiert. Das bestätigte ein Vertreter der lettischen Bahn Pasažieru Vilciens. Estlands zweitgrößte Stadt Tartu trägt in diesem Jahr den Titel Kulturhauptstadt Europas, die umstiegsfreie Verbindung nach Lettland sollte Besuchern der vielen Events im Sommer eine einfache und nachhaltige Anreise ermöglichen. Eine andere neue Zugverbindung im Baltikum erfreut sich unterdessen großer Beliebtheit: Wie das lettische Nachrichtenportal LSM berichtet, hat der im Dezember 2023 eingeführte Direktzug von Vilnius nach Riga zu einem spürbaren Anstieg der Übernachtungen in den beiden Hauptstädten geführt.

Europas Kulturhauptstädte 2024 mit dem Zug
Bad Ischl, Bodø und Tartu: Die besten Tipps und Infos zur Anreise per Bahn.

BahnCard 100 für junge Leute

Die Deutsche Bahn bringt auch in diesem Jahr wieder eine vergünstigte BahnCard 100 für junge Leute unter 27 Jahren an den Start. Diese wird nun als My BahnCard 100 bezeichnet. Das Angebot ist zunächst bis April 2025 erhältlich und kostet 2.988 € in der 2. Klasse sowie 5.888 € in der 1. Klasse. Damit ist der Preis im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben, während sich normale BahnCards verteuert haben. Die My BahnCard 100 gibt es ausschließlich online unter bahn.de und über den DB Navigator.

Zweier-Abteile im ICE?

Die Deutsche Bahn entwickelt neue Raumkonzepte für ihre Fernzüge. Erste Designstudien wurden Mitte April auf der Messe „Mobilität erleben“ präsentiert, darunter ein Zweier-Abteil mit Milchglasscheibe für mehr Privatsphäre. In der Entwicklung befindet sich auch eine Echtzeit-Belegtanzeige, mit der sich Reisende ihren Sitzplatz mit einem „digitalen Handtuch“ während der gesamten Fahrt sichern können, ganz gleich ob sie eine Sitzplatzreservierung haben oder nicht. Die neue Technik soll bereits im Sommer 2024 in einigen Zügen zum Einsatz kommen.


Ende der Linie 🚉

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Einen schönen Sonntag wünscht euch

Sebastian