18: Auf den Spuren des Highlander

Zum Auftakt der „Großbritannien-Wochen“ zuckelt die Zugpost mit dem Caledonian Sleeper in die schottischen Highlands. Außerdem: Hurra, Interrail zeigt sich kulant!

18: Auf den Spuren des Highlander
Foto von Lucy Knott

Hallo Zugfans 👋

Heute melde ich mich von unterwegs, aus dem wunderschönen Schottland. Hier bin ich gerade mit meiner Freundin auf Magical Mysterail Tour, unserer fantastischen kleinen Zugreise durch Großbritannien.

Wie wir nach Schottland gekommen sind? Natürlich mit dem Nachtzug! Und zwar mit einem ganz besonderen: dem Caledonian Sleeper. Sein Name fällt immer wieder, wenn es um den besten Nachtzug Europas geht.
Hält er das Versprechen?

Darum geht es in dieser Ausgabe der Zugpost. Ich möchte euch den Caledonian Sleeper vorstellen und über unsere ganz persönlichen Erfahrungen berichten.

Dazu gibt es das Wichtigste der Woche in der Kurzstrecke. Und dann habe ich noch eine gute Nachricht für alle, die wie ich ihr Interrail-Ticket aus dem Jubiläums-Sale zu spät aktiviert haben.

Viel Spaß beim Lesen!


Der Caledonian Sleeper vor einem Berg

Caledonian Sleeper: Im Nachtzug nach Schottland

Ein elegantes Tweed-Jackett. Ein wunderbarer schottischer Akzent. Und eine große Portion Witz und Herzlichkeit.

So werden wir an Gleis 1 des Bahnhofs London Euston von unserem Host begrüßt. Er steht vor einem Schlafwagen mit Fahrtziel Fort William, unserem Zuhause für die Nacht. Auf dem Weg über den Bahnsteig haben wir schon drei seiner ebenso freundlichen Kolleginnen und Kollegen kennengelernt.

Was für ein Kontrast. Beim Eurostar, der uns nach London gebracht hat, waren wir noch kurz vor der Abfahrt wieder aus dem Zug gejagt worden. Ein Problem mit dem Sicherheitscheck, wir mussten die gesamte Prozedur aus Gepäckkontrolle, Ausreise und Einreise noch einmal über uns ergehen lassen. Das Zugpersonal glänzte durch Abwesenheit, Informationen flossen nur langsam.

Ganz anders beim Caledonian Sleeper …

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Dieser Text ist als eigenständiger Artikel auf die Website der Zugpost umgezogen.

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Kurzstrecke 💬

Nachrichten, Updates und Fundstücke – was war in dieser Woche sonst noch los auf und neben Europas Gleisen?

Sperrung zwischen Schweiz und Italien

Vom 29. April bis zum 1. Mai 2023 finden am Bahnhof Monza in Norditalien Bauarbeiten statt. Deshalb wird die Linie Chiasso–Milano Centrale während diesem Zeitraum zwischen Seregno und Sesto S. Giovanni für den Bahnverkehr gesperrt. Von dieser Sperrung sind sowohl die EC-Verbindungen als auch der grenzüberschreitende Regionalverkehr betroffen. Solltet ihr in dieser Zeit in der Gegend unterwegs sein, zum Beispiel um den „Chiasso-Trick“ zu nutzen (siehe Zugpost Oktober 2022), checkt vorher unbedingt eure Verbindung in der Fahrplanauskunft der SBB.

CrossBorderRail kommt zurück

Unser lieber Freund Jon Worth (siehe Zugpost August 2022) geht im Mai wieder auf Europareise. Diesmal nimmt er sich alle grenzüberschreitenden Bahnstrecken von und nach Deutschland vor. Besonderer Twist: Er wird er mit dem brandneuen 49-Euro-Ticket unterwegs sein und seine Gültigkeit im Grenzbereich austesten. Wie gewohnt wird Jon unter dem Hashtag #CrossBorderRail auf Social Media über seine Erlebnisse berichten. Darüber hinaus gibt es Events und Treffen entlang der Route. (Zum Projekt)

Mit dem Dacia nach Bukarest

Monisha Rajesh ist für eines ihrer Bücher schon in 80 Zügen um die Welt gefahren, nun hat es sie in den Nachtzug „Dacia“ von Wien nach Bukarest verschlagen. Für Lonely Planet hat sie ihre Erfahrungen aufgeschrieben. In dem stimmungsvollen Artikel (auf Englisch) erzählt sie, wie aus einem mulmigen Gefühl Begeisterung wurde und warum sie Rumäniens Nachtzüge jederzeit dem Nightjet vorziehen würde. (Zum Artikel)

Ohne Lokwechsel nach Skandinavien

Die elektrische Lokomotive des Typs Vectron von Siemens Mobility hat die Zulassung für den Skandinavien-Korridor bekommen. Damit sind künftig Fahrten von den Alpen bis nach Schweden und Norwegen ohne Lokwechsel möglich. Erster Anwender ist der schwedische Betreiber Snälltåget, der für seine Nachtzüge von Deutschland und Österreich nach Stockholm drei Vectrons mit ETCS-Zugsicherung angemietet hat. (Mehr Infos)

Günstige Zugtickets in Finnland

Während ich mich in Schottland herumtreibe, erreichte mich aus der Wahlheimat folgende Nachricht: In Finnland endet die vorübergehende Umsatzsteuer-Befreiung auf Zugtickets am 30. April. Solltet ihr vorhaben, in diesem Jahr mit dem Zug durch Finnland zu fahren – zum Beispiel mit dem Nachtzug nach Lappland – könnt ihr ein paar Euros sparen, wenn ihr das Ticket noch diesen Monat kauft. Das gilt übrigens auch für das Passangebot Lomalippu („Ferienticket“), das diesen Sommer zurückkehrt. (Mehr Infos)


Kulanz der Woche

In der letzten Zugpost schrieb ich über mein Drama mit dem zu spät aktivierten Interrail-Pass aus der 50-Prozent-Aktion vom letzten Frühjahr. Eine Mischung aus Fehlkommunikation und eigener Doofheit führte zum vollständigen Verlust des Passes inklusive mehrerer 100 Euro Schaden.

In der Zwischenzeit meldeten sich viele mit ähnlichen Problemen. Das hat Interrail offenbar dazu bewogen, im großen Stil Kulanz zu zeigen. Es verdichten sich die Anzeichen, dass alle, die ihr Interrail-Ticket verloren haben, dieses nachträglich doch noch aktivieren können.

Und zwar bis zum 10. Juli 2023.

Noch steht die allerletzte Bestätigung aus, sollte es aber wirklich so kommen, wäre es mehr als großzügig von Interrail. So großzügig, dass manche, die ihren Pass fristgemäß aktiviert haben, sich schon beschweren.

Man kann es eben nie allen recht machen.


Ende der Linie 🚉

Das war die erste Unterwegs-Ausgabe der Zugpost. Leider etwas verspätet, wofür ich mich an dieser Stelle entschuldigen möchte.

Ich habe diese Woche gelernt, dass es nicht einfach ist, zu reisen und gleichzeitig einen halbwegs informativen Newsletter zu verfassen. Ich gelobe Besserung und werde versuchen, meine Arbeitsabläufe zu optimieren.

Wir lesen uns nächsten Freitag ... oder Samstag. Auf jeden Fall zum kommenden Wochenende.

Habt bis dahin eine gute Zeit,

Sebastian